Schimmelbefall

Jede 6. Wohnung in Deutschland ist laut Studien von Schimmel betroffen. Dieser kann grundsätzlich überall in der Wohnung oder im Haus vorkommen. Dennoch sind Schimmelpilze in machen Räumen deutlich häufiger anzutreffen als in anderen, wie verschiedene Untersuchungen zeigen: 

Raumnach Sedlbauer in %nach Handwerkskammer in %
Schlafzimmer4134
Kinderzimmer2612
Wohnzimmer1618
Bad821
Küche814
sonstige Räume213

Quellen:

Sedlbauer, K.; Krus, M. (2002): Schimmelpilze - altes Thema, neue Ansätze, 2002, Fraunhofer-Institut für Bauphysik (Hrsg.)
Hankammer, G.; Lorenz, W. (2005): Schimmelpilze und Bakterien in Gebäuden,1. korrigierter Nachdruck, Köln, 2005, Rudolf Müller (Hrsg.)

Merkmale von Schimmel in der Wohnung

Trotz der vielen verschiedenen Arten von Schimmelpilzen gibt es mehrere gemeinsame Merkmale von Schimmelpilzen in Innenräumen:

  • Optische Beeinträchtigung:
    Der sichtbare Befall von z.B. Wand- oder Deckenflächen durch Schimmelpilze stellt insbesondere in den Wintermonaten einen der häufigsten Auslöser für Beanstandungen von Mietern dar. Schwarze, grüne oder gelbe Flecken, wie sie in diesen Fällen zu beobachten sind, sind für den Bewohner in der Regel nicht akzeptabel.
  • Geruchsbelästigung:
    Neben optischen Beeinträchtigungen kann das Auftreten von Schimmelpilzen in Wohnräumen zu unangenehmen, muffigen, schimmligen oder säuerlichen Gerüchen führen, die teilweise ein unzumutbares Ausmaß annehmen können.
  • Materialzerstörung:
    Schimmelpilze können zu Schädlingen werden und erhebliche Materialzerstörungen anrichten. Die Pilze nutzen dabei das Material als Nährsubstrat, was zur Folge hat, dass dieses allmählich aufgelöst wird. 
  • Gesundheitsgefährdung:
    Das gravierendste Problem, das mit Schimmel im Haus einhergeht, ist die potenziell gesundheitliche Belastung für die Bewohner.

So entsteht Schimmel in der Wohnung

Grundvoraussetzungen für das Wachstum von Schimmelpilzen sind ein ausreichendes Nährstoffangebot sowie Feuchtigkeit. Da in Gebäuden und Wohnungen das benötigte Nährstoffangebot in der Regel immer vorhanden ist, kommt der Feuchtigkeit eine ausschlaggebende Bedeutung zu, wobei Schimmelpilze sowohl vom Substrat, also vom Untergrund, als auch aus der Luft Wasser bzw. Wasserdampf entnehmen können.

Folgende Ursachen für eine erhöhte Oberflächenfeuchtigkeit und damit für Schimmelpilzbildung kann man unterscheiden:

  • unzureichende Wärmedämmung
  • Wärmebrücken
  • erhöhte Wärmeübergangswiderstände (z.B. infolge großer Schränke vor Außenwänden)
  • unzureichende oder unsachgemäße Beheizung
  • erhöhte Feuchteproduktion im Innenraum (z.B. durch Kochen, Duschen, Zimmerpflanzen)
  • unzureichendes oder unsachgemäßes Lüften
  • Feuchtigkeit in der Baukonstruktion (z.B. von außen eindringende Feuchtigkeit, Wasserschaden, Baufeuchte)

Feuchtigkeit reduzieren, Schimmel vermeiden

Um Schimmelrisiken vorzubeugen, sollten hohe relative Luftfeuchtigkeiten vermieden werden. Denn bereits ab 65% relative Luftfeuchte wird Schimmelpilzwachstum begünstigt. Werte um 50-55% relative Luftfeuchtigkeit werden als ideal angesehen, eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60% ist auf Dauer zu hoch.

Hier ein paar Punkte, um Luftfeuchtigkeit zu verringern:

  • Vermeiden Sie das Trocknen von Wäsche in der Wohnung.
  • Zimmerpflanzen sind schön, zu viele davon erhöhen jedoch das Schimmelrisiko.
  • Wischen sie anhaftendes Wasser an der Duschwand sofort nach dem Duschen mit einem Abzieher ab.
  • Lüften Sie sofort nach dem Duschen. 
  • Nutzen Sie beim Kochen den Dunstabzug.
  • Größere und dichte Möbelstücke (z.B. Schränke) sollten insbesondere in Altbauten möglichst nicht an kalte Außenwände gestellt werden, da die Luftzirkulation unterbunden ist und so schnell Kondensat und Schimmel entstehen kann. Sollte es unumgänglich sein, rücken Sie die Möbel unbedingt einige Zentimeter von den Wänden ab.

Richtig Lüften: Tipps und Empfehlungen

Das wirksamste Mittel um Feuchtigkeit aus der Wohnung oder dem Haus abzuführen stellt das Lüften dar. Folgende Faustregeln haben sich bei der Vorbeugung von Schimmelproblemen bewährt:

  • Regelmäßig Stoßlüften:
    Wohnräume müssen je nach Nutzung 3 bis 5 Mal täglich für etwa 3-5 Minuten gelüftet werden (so genanntes "Stoßlüften"). 
  • Querlüften:
    Durch Stoßlüften mehrerer Räume sorgen Sie für einen aktiven Luftwechsel in Ihrer Wohnung.
  • Kipplüftung vermeiden:
    Das Lüften über Fenster in Kippstellung ist nicht nur ineffizient es führt im Winter auch zu unnötigen und zum Teil erheblichen Wärme- und Energieverlusten. 
  • Kein Dauerlüften:
    Dauerlüften, gerade in den Wintermonaten, kann zu einer erheblichen Abkühlung der Wandoberflächen und Kondensatbildung führen.
  • Auch im Winter lüften:
    Eine weit verbreitete Annahme ist es, dass Lüften im Winter, also wenn es kalt und feucht ist, nichts bringt. Das ist falsch,  denn insbesondere im Winter enthält die Außenluft trotz hoher relativer Feuchte eine geringe absolute Feuchte. 
  • Kellerräume gesondert lüften:
    In Kellerräumen kann es im Gegensatz zu überirdischen Gebäudeteilen auch noch im Sommer zu Schimmelproblemen kommen. Insbesondere in Altbauten durch drückende Feuchtigkeit, oder wenn sich warme und feuchte Außenluft auf kalten Wänden niederschlägt. 

Schimmel entfernen - kann ich das selbst machen?

Grundsätzlich gilt: Ohne Feuchtigkeit kein Schimmelpilz, und ist die Feuchtigkeit im Raum, an der Wand oder auf anderen Oberflächen zu hoch, können sich Schimmelpilze bei entsprechendem Nährstoffangebot ansiedeln und ausbreiten, z.B. auf Wänden, Decken, Fugen oder Möbeln. Entscheidend dafür, ob Sie den Schimmel selbst entfernen können, ist daher vor allem die Frage nach der Ursache der offensichtlich zu hohen Feuchtigkeit. 

Wichtige Anhaltspunkte für die richtige Vorgehensweise sind

  • Ausmaß (klein, großflächig)
  • Geschwindigkeit (schnell oder langsam wachsend)
  • Ort (Wand, Fuge, Möbel)

des Auftretens des Schimmels.

  1. Ist der Schimmel schnell und intensiv auf der Wand entstanden, könnte ein Wasserschaden die Ursache sein.
  2. Wenn der Schimmel an einer Wand unterseitig (z.B. unter der Tapete) größer ist als auf der Vorderseite, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass es sich um drückende oder aufsteigende Feuchtigkeit handelt.
  3. Nehmen Sie einen modrigen Geruch wahr, ohne dass ein sichtbarer Schimmelbefall vorliegt, kann eine Wand oder Decke durchfeuchtet sein.
    In diesen Fällen empfiehlt es sich, eine Fachfirma mit der Schadensanalyse zu beauftragen, denn gerade bei massiven Feuchte- und Schimmelpilzschäden ist ein professionelles und systematisches Vorgehen zur Schimmelbeseitigung und Problembehebung entscheidend für den langfristigen Erfolg. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt, bei Schimmelpilzsanierungen größerer, zusammenhängender Flächen von >0,5 m² ist ein Experte hinzuzuziehen. Ist der Schimmel langsam und gleichmäßig gewachsen und hat eine Größe von 0,5 m² noch nicht überschritten, können Sie selbst die Schimmelbeseitigung vornehmen.
  4. Auch bei Schimmel auf Badezimmerfugen oder auf Möbeln wird keine Fachfirma benötigt. Diese Oberflächen können Sie problemlos selbst vom Schimmel befreien.

Was muss ich beim Schimmelentfernen beachten?

  • Bei frischem Befall wachsen die Schimmelpilze meist nur oberflächlich. Kleinere, oberflächliche Befallstellen können durch Desinfektion vom Schimmel befreit werden. Um das Aufwirbeln von Pilzsporen zu verhindern, sollte man den Schimmelentferner nie direkt auf die schimmelbefallene Stelle sprühen. Besser: Schimmelspray auf ein Tuch sprühen und damit die Fläche zunächst einreiben. Dadurch werden die Sporen gebunden und zum Teil bereits abgetötet. Anschließend kann man bedenkenlos die betroffene Fläche direkt einsprühen. Bei porösen Oberflächen kann die Stelle zuvor auch mit einem Staubsauger gereinigt werden. Dieser muss dann jedoch unbedingt mit einem HEPA-Filter ausgestattet sein.
  • Kontakt mit der Haut sowie das Einatmen von Sporen ist generell zu vermeiden. Daher empfiehlt es sich, bei der Schimmelsanierung Handschuhe und Schutzmaske zu tragen.
  • Größere und ältere befallene Stellen müssen saniert, befallene Tapeten abgenommen werden. Bei tieferem Befall sind die betroffenen Putzschichten großzügig zu entfernen.
  • Die Oberflächen der befallenen Räume sollten nach Beseitigung des Schimmels gründlich feucht gereinigt werden.
  • Bauliche Mängel müssen unbedingt beseitigt werden. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir beraten Sie über die erforderlichen Schritte.

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